Malvasier, Früher Roter


Merkmale:
stark wollige, hellgrüne Triebspitze mit rötlichem Anflug;
Blatt groß, weich, hellgrün, deutlich 5-lappig, gezähnt, rötliche Blattrippen;
Traube groß, länglich zugespitzt, oft geschultert, dichtbeerig;
Beere rundlich, rosa, dicke Beerenhaut.

Eigenschaften:
geringere Standortansprüche, bei hoher Wüchsigkeit Verrieselungsgefahr, Holzreife nicht immer befriedigend,
winterfrostempfindlich,
anfällig gegen Peronospora, wenig empfindlich gegen Oidium, Phomopsis, Stiel- und Beerenfäule,
ertragstreu, um 80 hl/ha.

Wein:
kräftige, ausdrucksvolle Weine, wenig säurebetont,
extrakt- und alkoholreiche Weine.

Verbreitung:
bestockte Rebfläche in Deutschland 5 ha.

Synoyme:
-

Klonbezeichnung:
RM 1/61, RM 3/6




Klon: RM 1/61, RM 3/6

Züchter:
Dagmar Rückrich-Menger

Anschrift:
Hauptstraße 12, 67575 Eich, Tel.: 06246/298, Fax: 06246/1669,
mailto:weingut-h.l.menger@t-online.de

Selektionsziele:
Mostgewichtsverbesserung, Aromasteigerung, Ertragsstabilisierung

Selektionsdauer:
seit 1954; 1991-1996 in klonenreiner, virusgetesteter Anlage

Ausgangsklonzahl:
15

Sanitärer Status:
Virustest 1990 (Neustadt)

Züchterisch bearbeitete Vermehrungsfläche (ha):
0,24 (Klone insgesamt)

Leistungsdaten:
Mittel aus:
1991-1996
Klon:
RM 1/61
RM 3/6
Mostgewicht (°Oe)
89
90
Ertrag (kg/a)
160
153
Säure (g/l)
7,6
7,2
Botrytisbefall (%)
8
10
Standort:
Bornheimer Hähnchen; steiniger, sandiger Lehm; Dauerbegrünung;
Unterlage Binova.
Nachfolgende Angaben treffen auf beide vorab genannten Klone zu.

Besondere Eigenschaften:
im Bezug auf das Sortenmittel deutlicher und häufiger geschulterte Traube, Holzreife bei RM 3/6 sichtbar besser.

Anpflanzungsempfehlung:
beide Klone bevorzugen steinige, karge Böden und verlangen schwachwachsende Unterlagen, maximal SO4; ansonsten besteht die Gefahr, dass das Wachstum zu “üppig” wird, mit negativen Auswirkungen auf Qualität und langfristigen Ertrag.

Persönliche Bemerkung des Erhaltungszüchters:
aufbauend auf der Vorarbeit meines Großvaters Jean Weintz, Armsheim, haben sich nach jahrelanger Beobachtung die beiden Klone RM 1/61 und RM 3/6 als die wertvollsten seiner ursprünglich 15 Klone herauskristallisiert. Ich will das züchterische Werk meines Großvaters fortführen, um dem Frühen Roten Malvasier seinen Platz in der Sortenliste zu sichern. Ich halte es grundsätzlich für wichtig, sich um den Erhalt alter Rebsorten und deren Weine zu bemühen.

Literatur:
-


    www.weinbau.rlp.de