Mit dem Sonnenscheinautographen nach Campbell-Stokes lässt sich die tatsächliche Sonnenscheindauer messen. Er besteht aus einer Glaskugel, die mit einer Schraube auf einem Haltefuß befestigt ist. Die Kugel wird von einer konzentrischen Kugelschale umgriffen, in die Kerben zum Einschieben von Registrierpapierstreifen eingefräst sind. Das Besondere an dieser Konstruktion ist, dass die Kugelschale genau im Abstand der Brennweite der Kugel montiert ist. Scheint die Sonne auf die Kugel, so wird das Registrierpapier wie mit einem Brennglas angesengt. Da sich die Sonne im Lauf des Tages über den Himmel bewegt, zeigt die auf dem Papier hinterlassene Brennspur an, von wann bis wann die Sonne geschienen hat. Zur Auswertung ist auf die Registrierstreifen eine Zeitskala aufgedruckt. Da die Sonne im Sommer höher als im Winter steigt, benötigt man für jede Jahreszeit ein anders geformten Streifen. Darüberhinaus ist der Verlauf der Sonnenbahnen auch von der geographischen Breite des Meßortes abhängig. Die Kugelschale mit dem Registrierpapier muss deshalb darauf eingestellt werden. Der Sonnenscheinautograph ist ein sehr robustes und überall einsetzbares Gerät. Allerdings ist seine Eichung nicht konstant, aufgrund von Verzögerungen des Einbrennvorgangs durch Verschmutzungen der Kugel, abgesetztem Tau und Reif und feuchtem Registrierpapier. Als weiterer Nachteil ist schließlich auch noch zu nennen, dass die Streifen täglich gewechselt werden müssen.

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