Berg- und Talwinde treten tagesperiodisch auf. An warmen Tagen erwärmen sich die Berghänge stärker als die freie Atmosphäre (im Vergleich muss im Tal weniger Luft erwärmt werden als im Vorland). Folglich steigt die erwärmte Luft entlang der Hänge oder direkt vertikal auf. Der Wind weht nun tagsüber vom Gebirgsvorland talaufwärts, man spricht vom Talwind. Es entsteht tagsüber folgende Zirkulation: Talwind am Boden, aufsteigende Luft über den Berghängen, Kompensationsströmung in der Höhe und schließlich das Absinken der Luft über dem Gebirgsvorland. An einem wolkenlosen Morgen wird die Quellwolkenbildung, die zuerst über dem Gipfel einsetzt, sehr gut sichtbar.
In der Nacht dreht sich das ganze Windsystem um: An den Hängen kühlt die Luft durch die Ausstrahlung stärker ab und fließt talwärts (Hangabwind), der Wind weht talauswärts ins Vorland (Bergwind). Der von spätabends bis morgens wehende Bergwind erfüllt eine wichtige Funktion, da er die verunreinigte Talluft durch saubere und staubarme Gerbirgsluft ersetzt.
Besondere Freude an diesen komplizierten Windsystemen, die sich im Laufe des Tages überschneiden, haben sowohl die Segel- und Drachenflieger, als auch die Paragleiter. |