Frischgrasprobenergebnisse - Aufwuchsmonitoring 22.04.2024

Im Rahmen des Grünlandaufwuchsmonitorings wurden am Montag den 22.04.2024 parallel zur Aufwuchsmessung auch Frischgrasproben auf den verschiedenen Standorten gezogen. Diese Proben wurden vom LKS-Labor in Lichtenwalde auf ihre Qualität untersucht. Außerdem gibt das Labor eine Empfehlung für den optimalen Schnittzeitpunkt heraus. Dazu wird ein Rohfaserzuwachs von 4,5 g/kg TS pro Tag zugrunde gelegt, sodass aus der Differenz zwischen dem aktuellen XF-Gehalt und dem angestrebten XF-Gehalt (220 g/kg TS) auf die verbleibenden Tage bis zum optimalen Schnittzeitpunkt geschlossen werden kann. Beispielsweise wurde am Standort Olk 201 g XF/kg TS gemessen. Die Differenz bis zum optimalen Schnittzeitpunkt ist 19g XF/kg TS, sodass bei einem prognostizierten Rohfaseranstieg von 4,5 g/kg TS pro Tag noch vier Tage vergehen, bis der Rohfasergehalt die erforderlichen 220 g/kg TS erreicht hat. Hinzu kommen dann nach dem Schnitt noch Rohfaseranstiege durch Feldliegezeit, Erntedauer und Silierung von durchschnittlich 24 g/kg TS. Somit würde diese Silage einen Rohfasergehalt von 244 g/kg TS erreichen.
Die Methode des Rohfaseranstiegs bietet also die Möglichkeit näherungsweise zu bestimmen, wann in etwa das optimale Erntefenster erreicht ist. Trotzdem kann sich auch bei vergleichsweise hohen Rohfasergehalten zwischen 20 und 22% das Erreichen des optimalen Schnittzeitpunktes noch etwas nach hinten verschieben. Die kalten Temperaturen der letzten Woche haben das Graswachstum teilweise stark gehemmt, zudem steigen die Temperaturen auch in dieser Woche nur langsam wieder an, sodass der Rohfaserzuwachs auch deutlich unter 4,5 g/kg TS liegen kann. Hinzu kommt, dass die Bestände teilweise auch nicht repräsentativ für ihren Standort sein können. Ist beispielsweise der Wiesenfuchsschwanzanteil in der Grasnarbe sehr hoch, wirkt sich das natürlich auch steigernd auf den XF-Gehalt aus.
Grundsätzlich bilden diese Frischgrasproben nur eine allgemeine Hilfestellung, um zu überprüfen, wie sich die Grasbestände im näheren Umkreis aktuell entwickeln. Allerdings deuten vor allem in den Gunstlagen die vergleichsweise hohen Rohfasergehalte darauf hin, dass möglichst die nächste Schönwetterperiode genutzt werden sollte, um den ersten Schnitt einzufahren (vgl. Salmtal 21,6%; Olk 20,1%; Wolsfeld 19,9%; Schankweiler 19,8%)



Tobias Fries, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel



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