Ein Garten für Kinder und Jugendliche

Leider ist immer mehr zu beobachten, dass das Verständnis für grundlegende Zusammenhänge in der Natur, das aus eigenem Erleben entsteht, bei vielen Kindern und Jugendlichen fehlt. Dabei ist dies ein Schatz, den man den Kindern schon im Kindergarten- und Vorschulalter zugänglich machen kann. Bereits 1 m² “eigener“ Garten genügt, um die Kinder begeistert säen, gießen und ernten zu lassen und dabei das Entwickeln der Pflanzen, aber auch der Tiere auf diesem Fleckchen zu beobachten. Hat die elterliche Wohnung keinen Garten, tut es auch ein großer Balkonkasten oder ein Eckchen im Garten von Oma und Opa, in dem beim Wochenendbesuch gegärtnert werden kann. Ein überraschender Nebeneffekt ist oftmals, dass Kinder, die normalerweise ungern Gemüse essen, das selbst gezogene Gemüse lieben. Auch größere Kinder und Jugendliche kann man für den Garten begeistern, wenn man ihnen ein "Experimentierfeld" z.B. für selbstgewonnenen Samen oder Sorten ihrer Wahl gibt oder ihnen freie Hand bei der Planung und dem Bau von Hochbeet, Insektenhotel usw. lässt.

Was eignet sich für ein solches Kinderbeet?
Je kleiner die Kinder sind, desto schneller erwarten sie einen sichtbaren Erfolg ihrer Bemühungen. Daher sind Kulturen mit kurzer Keimzeit und Kulturdauer ideal, wie z. B. Gartenkresse und Radieschen. Aber auch (vorgekeimte) Kartoffeln entwickeln sich schnell zu ansehnlichen Stauden. Gemüsejungpflanzen, die man selbst einpflanzen und gießen darf sind ebenso interessant.
Ein besonderes Erlebnis ist für Kinder auch, von den Produkten ihres Gartens direkt vor Ort zu naschen. Mark- oder Zuckererbsen, Möhren oder Coktailtomaten bieten sich hier an. Die Möhren mit der doch recht langen Keimzeit sät man mit einer Markiersaat (Kresse) aus, so dass es doch recht bald etwas zu beobachten gibt und die Kinder auch in ihrem Garten jäten können. An Obst darf natürlich auch die Erdbeere nicht fehlen! Daneben können natürlich auch Blumen gepflanzt oder gesät werden. Wichtig ist lediglich, dass man solche wählt, die relativ unproblematisch gedeihen, damit auch bei nicht ganz optimaler Pflege sich noch ein Erfolg einstellt.


Der Bau z.B. eines Hochbeetes oder Insektenhotels wird von den jungen Gärtnern mit Begeisterung durchgeführt. Man muss ihnen das nur zutrauen!
Fotos: © DLR



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