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Rasenpflege einmal anders |
Ein richtig „schöner grüner“ Rasen gehört heute in Deutschland zu einem Garten einfach vielerorts immer noch dazu. So wie früher weiland die Gartenzwerge, sagt der Zustand dieser Grünfläche doch viel über seinen Besitzer und ist Visitenkarte und Lebensgefühl in einem. Fast immer werden sie sehr intensiv gepflegt, für die Bearbeitung stehen eine schier unübersehbare Vielfalt an – meist motorgetriebenen - Maschinen und Geräten zur Verfügung, um die vielen Arbeitsgänge wie mähen – düngen – wässern – vertikutieren etc. mit aktueller Technik schnell zu erledigen. Wie alle grünen Pflanzenteile produziert auch der Rasen den für uns Menschen lebenswichtigen Sauerstoff durch den biochemischen Prozess der Photosynthese, und zwar aus Kohlendioxid + Wasser mit Hilfe der Sonnenlichtenergie. Alles gut, denkt mancher Rasenfreund, dann ist ja alles im grünen Bereich! Doch Rasen ist nicht gleich Rasen, besonders die Intensität der Pflegemaßnahmen ist entscheidend für die ökologische Bewertung. Die spannende Frage lautet: kann man das Ökosystem Rasen auch so optimieren, dass es für den Betrachter nicht nur wohltuend und beruhigend ist sondern darüber hinaus noch eine positive Sauerstoffbilanz haben? Die Antwort vorneweg: ja, man kann, und zwar ohne Qualitätsverluste! Rasen heute Über Winter stehen sie wohlbehütet und gewartet im Warmen, aber spätestens im Frühjahr beginnt sie wieder, die Rasenmähersaison, meist unüberhörbar knatternd, Lärm und reichlich Abgase in die Atmosphäre entlassend. So stößt ein Zweitakt-Rasenmäher pro Stunde so viele schädliche Kohlenwasserstoffe aus wie 200 Autos mit Katalysator. Forscher der University of California verglichen die kohlenstoffbindende Wirkung der Rasenfläche mit den Klimafolgen ihrer Bearbeitung. Sie berechneten die Abgase der Rasenmäher, Laubsauger etc. und darüber hinaus auch die verwendeten Dünger incl. deren klimarelevanten Abbauprodukte wie das dabei freigesetzteTreibhausgas Distickstoffoxid (Lachgas). Die Auswertung war schlichtweg ernüchternd: die schädlichen Auswirkungen der Rasenbearbeitung übertreffen die Photosyntheseleistung der Rasenpflanzen um das Vierfache! D, h., es wird durch die intensive Bearbeitung viel mehr Sauerstoff verbraucht, als der Rasen produziert! Muß das so sein?
Es geht auch anders Nein, das muß nicht so sein, es geht auch anders. Deshalb empfiehlt das Umweltbundesamt, elektrisch betriebene Rasenmäher zu benutzen. Mulchrasenmäher haben keine Auffangbehälter! Spezielle Mulchmesser mähen + zerkleinern die Halme, bevor sie wieder auf die Rasenfläche zurückkommen. Der fein gehäckselte Grasschnitt verbleibt auf der Rasenfläche, wird schnell von den Bodenlebewesen zersetzt und steht den Graswurzeln als Nährstoff wieder zur Verfügung. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf, in dem die organischen Reste (Grasschnitt) ökologisch sinnvoll vor Ort weiterverwendet werden! Und das zahlt sich vielfach aus: - kein lästiger und zeitaufwändiges sammeln von Rasenschnitt, der dann oft ob der Neue Generation von Mulchmähern: Eine neue Generation von Mulchmähern bereichert derzeit die Angebotspalette. Gemeint sind die Automower, auf gut Deutsch also automatische, selbstständige Rasenmäh-Roboter. Neben ihrem futuristischen Design erkennt man sie daran, dass sie nach getaner Arbeit automatisch zu Ihrer Ladestation zurück fahren, wo die Batterien wieder aufgeladen werden. Grasfangkorb: natürlich Fehlanzeige! Die batteriebetriebenen Mäher arbeiten emissionsfrei bei geringem Energieverbrauch, nach Angaben der Hersteller zwischen 15 - 25 Euro/Jahr für eine xxx qm große Fläche. Die Geräte sind mit 64 dB(A) ausgesprochen leise und stören auch empfindliche Nachbarn nicht. Zum Vergleich: herkömmliche Rasenmäher besitzen einen Schallpegel von ca. 95 bis 100 db(A). Sie können auch in modelliertem Gelände eingesetzt werden und schaffen problemlos Steigungen von bis zu 25 % ! Häufige Mähgänge (2-3 x /Woche) steigert Dichte und Qualität des Rasens.
Im Kreislaufgarten der Gartenakademie Rheinland-Pfalz wurde ein Automower 305 von Husqvarna (bis 500 qm Rasenfläche) auf einer intensiv-gepflegten Rasenfläche eingesetzt. Das Mähsystem besteht aus 3 rasiermesserscharfen Klingen, die das Gras ganz fein häckseln. Die Schnitthöhe ist variabel einstellbar von 20 – 50 mm bei einer Schnittbreite von 17 cm. Der Energieverbrauch beträgt lt. Hersteller nur 20 Watt/h, was im Vergleich zu den kleinsten herkömmlichen Rasenmähern (1000 Watt) nur ein Bruchteil ist, um genau zu sein 1/50! Das Gerät lief über die gesamten 6 Monate störungsfrei, Ausfallzeiten entstanden lediglich durch herumliegende Gegenstände, die nicht auf den Rasen gehören: in einem Fall war es der Eisenstab zur Befestigung einer Figur, im anderen Fall ein Kamerastativ und ein Bewässerungsschlauch: beide Kollisionen endeten mit einem Verlust der sehr feinen und filigranen Messer bzw. der bestimmungsgemäßen Verwendung des Schlauches! |
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