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Devon |
Nährstoffarme Gesteine bilden auch nährstoffarme Böden. Bei der Verwitterung dieser Gesteine bilden sich folglich auch nährstoffarme Böden; erst in Folge von Düngungsmaßnahmen mit Mineraldüngern durch die Landwirte konnte die Fruchtbarkeit dieser Böden gesteigert werden, nachdem über Jahrzehnte und Jahrhunderte Raubbau mit den Nährstoffen bzw. mit dem Boden getrieben worden war. Unter den ärmlichen Verhältnissen damals konnten es sich die Bauern nicht leisten, irgendwelche Dünger zu kaufen. Verhängnisvoll war dann auch noch ein alter Spruch: “Das Grünland ist die Mutter des Ackerbaues”. Es war offenkundig, dass im Grünland immer noch etwas wuchs, mit dem das Vieh gefüttert werden konnte. Der anfallende Dung wurde dann auf den Acker zur Düngung der Feldfrüchte ausgebracht. Das Grünland war scheinbar auf Dauer auch ohne Düngung fruchtbar. Da immer wieder ein Teil der Ackerfrüchte verkauft wurde, gingen mit diesen Verkaufsfrüchten auch die darin enthaltenen Nährstoffe aus dem landwirtschaftlichen Betrieb hinaus und damit verloren. Das Grünland wurde immer schlechter und leistungsschwächer. Vorübergehend half die Kalkdüngung die Situation zu verbessern und die Erträge stiegen an. Was folgte, war Ernüchterung, denn die Erträge sanken nach etlichen Jahren noch tiefer. Die Gründe lagen in den schwankenden pH-Werten (das ist eine Zahl, die etwas über Bodensäure aussagt), nach der Kalkung steigen sie an, das Bodenleben wird aktiviert, und es werden noch die letzten Nährstoffreserven im Boden mobilisiert und pflanzenverfügbar gemacht, irgendwann ist der Boden dann weitestgehend an Nährstoffen erschöpft. So kam dann auch der Spruch auf: “Kalk schafft reiche Väter und arme Söhne”. - Flachgründige Böden Etliche Flächen oder gar größere Teile von Gemarkungen sind sehr flachgründig; das unverwitterte Rotliegende-, Tonschiefer - oder Quarzitgestein reicht bis fast an die Oberfläche. Solche Böden sind wenig fruchtbar und manchmal selbst für die Waldnutzung kaum zu gebrauchen, weil zu viel von dem Niederschlagswasser zu schnell versickert. - Staunasse Böden Andere Böden sind von Natur aus staunass. Ursache: In dem weiter zurückliegenden Erdzeitalter des Tertiär herrschten hier tropische Klimaverhältnisse. (Das Tertiär dauerte von vor 70 Mio. Jahren bis vor 1 Mio. Jahren). In diesem feucht warmen Klima verwitterten die Gesteine sehr tiefreichend, und der Ton reicherte sich in tieferen Bodenschichten stark an. Das Wasser kann nicht mehr im Boden versickern, es wird also gestaut. Daher der Name Stauwasserboden oder ”Pseudogley”. Auch diese Böden sind häufig von Natur aus wenig fruchtbar und sehr schwierig zu bewirtschaften. - Rotligendes Die Böden aus dem Zeitalter des Rotliegenden sind überwiegend sandig und reichen von flachgründig bis tiefgründig. Von Natur aus sind sie überwiegend nährstoffarm. Sie halten das Wasser nur unzureichend fest und gelten daher auch von Natur aus als nur bedingt fruchtbar. Dies vor allem auch deshalb, weil sie in unserem Dienstbezirk im Regenschattengebiet liegen. - Grauwacke Die Grauwacke ist nicht sehr weit verbreitet. Diese Gesteine stammen aus dem Zeitalter “Devon” und hier aus dem älteren Unterdevon. Manche Böden sind relativ flachgründig, andere aber auch mehr oder weniger tiefgründig durchwurzelbar und damit als fruchtbar einzustufen. Sie enthalten von Natur aus etwas Kali und vor allem Magnesium. Kalkböden der Prüm-Hillesheimer Kalkmulde sind fruchtbar. Diese Kalkformation stammt ebenfalls aus dem Zeitalter “Devon”, aber aus dem jüngeren Mittel- und Oberdevon. Böden, die aus der Kalksteinverwitterung entstanden, gelten als fruchtbar, sofern sie nicht all zu flachgründig sind. Die tiefgründigen fruchtbaren Böden werden meist landwirtschaftlich genutzt; aber auch die Nutzpflanzen des Waldes – die Bäume – fühlen sich hier wohl und wachsen prächtig. Auf flachgründigen - hängigen Böden sind viele seltene und zum Teil schutzwürdige Pflanzenarten zu finden. In Naturschutzgebieten wie der “Schönecker Schweiz” werden diese Arten im besonderen Maße geschützt. |
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